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Einziger Pflichtschulcluster in Niederösterreich ist in Eichgraben

  • kklein96
  • vor 7 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Eine Erfolgsgeschichte dank engagierter Leitung.

Text: Andrea Stoiser

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Kerstin Eisner, Angela Strombach, Sabrina Herbst und Bürgermeister Georg Ockermüller (v.l.).


Seit 1. September sind die Volksschule und Mittelschule Eichgraben offiziell in einem gemeinsamen Pflichtschulcluster vereint – als einziger Standort dieser Art in ganz Niederösterreich. Vor vier Jahren hat Sabrina Herbst die Leitung der Mittelschule übernommen. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist seither von rund 80 auf über 120 gestiegen. Im nächsten Jahr kommt eine weitere Mittelschulklasse dazu.

Gemeinsam mit der Volksschule werden am Standort nun rund 320 Kinder gefördert und auf ihrem Bildungsweg begleitet. „Und trotzdem bleibt unsere Schule ein familiärer Ort, an dem jedes Kind gesehen, wahrgenommen und wertgeschätzt wird“, sagt dazu Bürgermeister Georg Ockermüller. Das gemeinsame Arbeiten im Cluster bringe viele Vorteile: mehr Zusammenarbeit, flexiblere Unterrichtsmodelle und großartige Projekte. So trainieren etwa Volksschul- und Mittelschulkinder gemeinsam beim Flag Football. Beim großen Schultheater wirken heuer erstmals auch Kinder der Volksschule mit.

„Bei uns ist eigentlich das ganze Jahr über etwas los. Viele Projekte laufen regelmäßig, wodurch sich gewisse Abläufe schon gut eingespielt haben. Das erleichtert vieles – und vor allem: Das Team arbeitet unglaublich selbstständig. Ich kann mich auf jede und jeden verlassen, und genau das macht so vieles möglich“, berichtet die Schulleiterin Sabrina Herbst. Viele Projekte entstehen aus den persönlichen Interessen der Kolleginnen und Kollegen – und das spürt man laut Direktorin auch. Dadurch tragen sich Ideen ganz von selbst weiter. „Uns – und ich sage bewusst uns, weil wir Schule wirklich gemeinsam gestalten – ist es wichtig, den Schülerinnen und Schülern eine breite Palette an Erfahrungen zu bieten und ihren Blickwinkel zu erweitern“, so Herbst.

„Durch die Bündelung der Kräfte entstehen neue Möglichkeiten – sowohl organisatorisch als auch inhaltlich. Lehrkräfte können nun übergreifend unterrichten und bei Bedarf kurzfristig zwischen den Schulen aushelfen, ohne langwierige Genehmigungen der Bildungsdirektion“, freut sich der Bürgermeister.

Immer mehr Kinder wechseln nach der vierten Klasse Volksschule in die Mittelschule Eichgraben. „Während es früher nur fünf bis sechs Kinder pro Jahrgang waren, sind es mittlerweile deutlich mehr. Das bestätigt, dass unser Schulstandort als Gesamteinheit immer attraktiver wird“, sagt Ockermüller.

Der Bürgermeister betont, dass diese positive Entwicklung vor allem dem Einsatz und dem Wirken der Direktorin Sabrina Herbst zu verdanken ist. Die Direktorin blicke mit klaren Visionen in die Zukunft: Ziel ist es, sogenannte Lernbüros und Lernateliers zu schaffen, in denen Volksschule und Mittelschule auch inhaltlich stärker miteinander vernetzt werden. Dort sollen Kinder interessensbezogen arbeiten und sich in verschiedenen Fachbereichen – etwa Naturwissenschaften oder Geografie – eigenständig Module erarbeiten können.

Langfristig könnte daraus ein durchgängiges Lernsystem entstehen, das individuelle Talente fördert und das selbstständige Arbeiten noch stärker in den Mittelpunkt rückt. Sabrina Herbst betont, dass diese pädagogische Weiterentwicklung nur mit einem motivierten und engagierten Lehrerteam gelingen kann – und genau das sei in Eichgraben vorhanden. Gerade jetzt im November finden wieder zahlreiche Präventionsworkshops, Elternvorträge und Lehrerfortbildungen zu aktuellen Jugendthemen statt. „Schule ist ja immer auch ein Spiegel der Gesellschaft – daher ist es uns wichtig, genau hinzuschauen, am Ball zu bleiben und Themen aufzugreifen, die für Kinder und Jugendliche wirklich relevant sind“, betont Sabrina Herbst

„Ein besonderes Highlight ist, dass wir unsere Stärken nun auch schulübergreifend einbringen können. So unterrichtet eine Kollegin der Volksschule Mathematik im Teamteaching in der Mittelschule, während unser Englischlehrer aus der MS den Englischunterricht in der 4. Klasse Volksschule gestaltet“, erzählt die Schulleiterin. Auch die Sonderpädagogin begleitet mittlerweile Kinder beider Schularten mit ihrem Förderprogramm. Diese Durchlässigkeit ermöglicht nicht nur neue Perspektiven, sondern stärkt auch das Verständnis von Unterricht und Lernen. „Bei Krankenständen unterstützen wir uns selbstverständlich gegenseitig, und in Supplierstunden haben wir uns auf Leseförderung als gemeinsamen Schwerpunkt geeinigt – so wissen alle, wie sie die Zeit sinnvoll und gewinnbringend für die Kinder nutzen können“, erklärt Herbst.

Ihr war von Anfang an wichtig, dass sich die Lehrkräfte beider Schulen begegnen, ins Gespräch kommen und gemeinsam denken. „Da wir in einem gemeinsamen Schulgebäude arbeiten, können wir diese Synergien nun richtig gut leben. Und genau das ist für mich der Kern: im Gespräch bleiben, voneinander lernen und das Beste für unsere Schülerinnen und Schüler aus dem System herausholen“, sagt Sabrina Herbst.



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